Dienstag, 26. März 2013

Verhaltensregeln für Pilger (zu Gast von Michael Duszat)


Die „Historische Einleitung“ des 1880 erschienenen Buches Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Lande von Reinhold Röhricht und Heinrich Meisner gibt die typischen Stationen der „halb vergessenen Pilgerreisen“ der Deutschen (und anderer Europäer) in den Jahren 1300 bis 1600 wieder: Nach der Schiffsreise von Venedig nach Jaffa machten die Pilgerkarawanen auf dem Weg nach Jerusalem Halt in der Stadt Ramla. Hier teilte man ihnen auf italienisch und lateinisch eine Reihe von Verhaltensregeln mit:
1) Alle, welche ohne Erlaubnis des Papstes ihre Pilgerfahrt angetreten haben, sind exkommuniziert, können aber im heiligen Land Absolution durch den Guardian des Zionsklosters empfangen. 2) Es ist den Pilgern streng verboten, ohne türkischen Führer umherzugehen, 3) sich für Unbilden zu rächen, 4) über türkische Gräber hinwegzulaufen, 5) Stücke vom heiligen Grab abzuschlagen, 6) Mauern und Wände durch Anschreiben von Namen oder Anmalen von Wappen zu beschmutzen, 7) ohne Ordnung in der Prozession zu gehen. 8) Ebenso darf der Pilger nicht lachen oder Freude laut werden lassen, 9) nicht mit Türken reden, lachen oder scherzen, 10) keine Frau ansehen, 11) keiner Frau auf ihren Wink hin folgen, 12) keinem Türken Wein geben. 13) Außerdem soll jeder seinen Eseltreiber behalten, 14) sich und andere nicht in Bezug auf Herkunft oder Stand verraten, 15) sich keine weißen Tücher um den Kopf schlagen und sich nicht weiß kleiden, 16) keine Waffen tragen, 17) keinem Türken trauen, 18) jede Trennung von den übrigen Pilgern meiden, 19) keinen offenen Wein trinken, 20) mit keinem Türken handeln, 21) sich niemals mit ihnen zanken, 22) keine Moschee besuchen, 23) keinen Türken verspotten, 24) den Guardian nicht für eine Verzögerung verantwortlich machen, 25) alle Gebühren ruhig zahlen, 26) dem Hospital eine kleine Summe für den Baufond spenden, 27) ebenso dem Konvent der Franziskaner vom Zionsberge.
Dass es ohne Regeln nicht ging, erklärt sich zum Beispiel aus den Berichten über die Unsitten, die sich beim Besuch der Grabeskirche entwickelt hatten: An die Fersen der Pilger, so berichten Röhricht und Meisner, hefteten sich Krämer und Kaufleute, die Stoffe, Schmuck, und Reliquien von heiligen Stätten sowie Getreide und Esswaren anboten. Das Innere der Kirche habe einem Jahrmarkt geglichen: Die Pilger feilschten, unterhielten sich lautstark über Politik, und stritten sich; oder sie hockten zusammen und aßen oder schliefen. Priester schlugen sich um die Albe, und sobald einer die Messe gelesen hatte, stürzten fünf oder sechs auf ihn ein und beschimpften ihn, weil sie ihm diese Ehre missgönnten.

Samstag, 16. März 2013


Einbürgerungskurs
Sprachstandanalyse


Hinweise / Mitteilungen

·      Alle Teilnehmenden benötigen an der Prüfung einen gültigen Personalausweis um sich auszuweisen.

·      Die Prüfungszeit beträgt     schriftlich:     90 Min (keine Zeittoleranz)
                    mündlich:    15 Min
Ausnahme: Benötigt eine Kandidatin oder ein Kandidat auf Grund einer Behinderung (z.B. Legasthenie) besondere Hilfsmittel oder mehr Zeit, so wird dies angemessen gewährt. Ein entsprechendes Gesuch mit ärztlichem Attest muss spätestens 7 Tage vor der Prüfung beim Leiter Weiterbildung eingereicht werden.

·      Bitte nur Schreibzeug mitbringen. Sämtliche Unterlagen werden Ihnen zur Verfügung gestellt. Es sind keine Hilfsmittel erlaubt.

·      Prüfungsfragen sind klar gestellt. Es werden keine inhaltlichen Fragen beantwortet.

·      Gespräche während der Prüfung / Spicken ist untersagt. Bei besonderen Vorkommnissen gilt die Prüfung als nicht bestanden.

·      Toilettenbesuch während der Prüfung ist nur einzeln erlaubt.

·      Essen und Trinken während der Prüfung ist nicht erlaubt.

·      Wer fertig ist mit der Prüfungsarbeit, Arbeit umkehren und liegen lassen.

·      Alle elektronischen Geräte sind auszuschalten.



Verteilen der Prüfungen / Vollständigkeit kontrollieren / Hinweis auf Aufbau der Prüfung  / Jede Aufgabe ist unabhängig von einer anderen Aufgabe lösbar.

"Fox findet Rauschgift"

Der Drogenspürhund "Fox vom hohen First" hat am Donnerstag in einer Asylunterkunft in Embrach eine kleine Menge Marihuana aufgespürt.

Donnerstag, 14. März 2013



Im Jahr 1513 knirschten die Geröllfelder unter den Schritten der Wanderer.

Im Jahr 1513 erhob sich Fridi Weber von der hölzernen Bank vor ihrem Haus, um einen kleinen Vogel mit gelbem Bauch beim Nestbau zu beobachten. Der Vogel aber flog fort, um Material zu suchen.

Definitiv etwas später als im Jahr 1513 erfuhr ich, dass ich meine Fahrprüfung bestanden hatte und fühlte mich nun endlich frei.

Im Jahr 1315 befand sich die Eidgenossenschaft ebenfalls im Kriegszustand.

Der Souvenirverkäufer Schirr klopft gelegentlich mit den Knöcheln seiner rechten Hand gegen den hölzernen Fensterrahmen in seinem Laden. Er verkauft kleine Taschenmesser, Glocken und Kantonswappen als Schlüsselanhänger (zum Beispiel). Wenn man ihn fragt, ob er weiß, in welchem Jahr sein Haus erbaut wurde, sagt er: Nein.

Die Schweizer Jazzband Trio Rigoros wurde aufgrund ihres Albumtitels „Fifteenthirteen“ zur 500 Jahrfeier des Kantons Appenzell eingeladen, lehnte diese Einladung allerdings ab, da sich der Titel nicht etwa auf den Beitritt zur Eidgenossenschaft beziehe, sondern auf die Sendezeit ihres ersten Radioauftrittes.

Der Appenzeller Sattler Rudi Keller behauptet, im Betrieb seiner Familie seien 1512 festliche Pferdegeschirre hergestellt und in die ganze Welt verkauft worden, bevor er schließlich das Gewerbe aufgab, um eine Ausbildung als IT-Kaufmann zu beginnen.

Die zwölfjährige Marthe Gugg zeichnete bereits im Januar 1513 in der Stube ihrer Eltern mit einem verkohlten Holzstück die Umrisse der heutigen Schweiz auf den Esstisch. Sie bekam dafür mehrere Hiebe mit einem Rohrstock auf ihre ausgebreiteten Finger und durfte nicht am Abendessen teilnehmen.

Die am 28. März 1986 in New York geborene US-amerikanische Sängerin Lady Gaga hieß zum Zeitpunkt ihrer Geburt mit vollem Namen Stefani Joanne Angelina Appencella Germanotta, legte allerdings schon im Alter von 16 Jahren den Beinamen ab, der an eine entfernte Schweizer Verwandtschaft erinnern sollte. Über die Gründe hierfür hüllt sich Stefani Joanne Angelina Germanotta heute in Schweigen. 



Mittwoch, 13. März 2013

500 Jahre Appenzell - Erste Orientierung (Das grosse Gespräch über die Zukunft XII)


Im Jahr 1513 führen sieben Wege in den historischen Kanton Appenzell: ein Fußpfad über Kloster Wonnenstein nach Süden gen Haslen und Schlatt; die alte Pilgerstrecke von St. Gallen-Rorschach, südwestlich über Wolfhalden, Grub, Rehetobel, Wald bis Weissband und Schwende; die Bergbahn nach Brüllsau im Norden; die Flosstrecke auf dem unter Kaiser Antonius Pius (86-161) errichteten rätischen Aquädukt entlag dem Urnäsch nach Hundwil; nach Herisau ein durch Wald und Sumpf führendes schlecht bestimmtes Netz von Fußpfaden der dort ansässigen Fallensteller, Raubnomaden und Kleinerfischereien; die Flusstrecken nach Westen via Aach und Aubach und nördlich vom Seealpsee, nach vormaligem Aufstieg vom St. Gallener Kanton.

1513 hatte, nach einigem Hin und Her, Vor, und Zurück, die „Ewige Richtung“ zwischen Sigismund von Tirol und der Alten Eidgenossenschaft schon 39 Jahre gegolten.

Im Jahr 1513 hob der Bauherr und Vorsitzende der Innerrhoder Reedereiwirtschaftsordnung, das Mitglied des Großen Rats, Adalbert Spichtig, behutsam die zitternde Tasse unnachgiebig zum Mund.

Im Jahre 1513 saßen im Appenzell, wie im Spanien des 18. Jahrhunderts oder im Berliner Vierviertelbergsviertel die Eingeborenen auf einem Baumstamm oder Klappstuhl auf einem Einbaum und fuhren den Fluss hinauf Richtung Gebirge.

1513 fand man im Appenzell, wie im historischen Ghana, Mittel und Wege.

500 Jahre Appenzell - Literaturhinweise und Lieder (Das große Gespräch über die Zukunft XI)

Thomas Schwemer: Ziel erreicht? : Untersuchung zur beruflichen Integration ehemaliger Schülerinnen und Schüler des Sonderschulheims Bad Sonder in Teufen. Bern : Ed. Soziothek 2005, S. 47, XII Bl.

Fleur Jaeggy: Die seligen Jahre der Züchtigung. Berlin : Berlin Verlag 1996, 119 S.

Jakob Vetsch-Hübscher: Die Laute der Appenzeller Mundarten.
Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik 1. Frauenfeld : Huber
1910, 254 S. : Kt. + 4 Beil.

Alfred Tobler: Kühreihen oder Kühreigen, Jodel und Jodellied in Appenzell. Leipzig [u.a.] : Hug 1890, 30 S. : Notenbeisp. + 7 Musikbeilagen

Alfred Tobler: Sang und Klang aus Appenzell – eine Sammlung älterer Lieder für 4-stimmigen Männerchor. Zürich [u.a.] : Gebr. Hug 1899, 482 S.

Oh Blume, weh
Oh weh, oh weh
Ein einzig „Stirb!“ ver-
steh, versteh
Einige verlor’ne Seelen heiligen die Mittel vor dem Zweck
So weht der Wind der Weisheit – unerbittlich, fremd – über uns hinweg

500 Jahre Appenzell (Das große Gespräch über die Zukunft X)


Im Jahr 1513 saß im Kanton Appenzell der jüngere Bruder des Bauherrn und Vorsitzenden der Innerrhoder Reedereiwirtschaftsordnung und Mitglieds des Großen Rats Adalbert Spichtig auf der Panoramaterrasse eines appenzeller Griechen, in einer Spalte zwischen zwei appenzeller Gesteinsplatten, Betonplatten oder unbehandelten Holzbohlen aus den Wäldern nördlich des Kantons Appenzell zu dieser Zeit konnte er gerade noch seine Armbanduhr verschwinden lassen, den Blick währenddessen abwärts auf die Straße gerichtet, auf die mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen appenzeller Menschen und Tiere, die dort entlanggingen, fleißig damit befasst, einfache, aber ehrliche Arbeiten zu verrichten, wie es damals im Appenzell genauso wie anderswo in Afrika üblich gewesen ist – da hatte ihm gegenüber schon der ausländische Gast Platz genommen und auf den Rüeblikuchen gezeigt, der vor dem jüngeren Bruder des Adalbert Spichtig, des Bauherrn und Vorsitzenden der Innerrhoder Reedereiwirtschaftsordnung und Mitglieds des Großen Rats, auf einer schlechten Serviette auf einem unwichtigen Teller auf einen groben Tisch lag.
IST DAS SO EIN RÜEBLIKUCHEN
fragte er gleich
JA, SO EINER IST DAS, JA
sagte der jüngere Bruder des Bauherrn, Vorsitzenden und Mitglieds des Großen Rats Adalbert Spichtig
OH
sagte der ausländische Gast
VIELEN DANK
JA, SO EINER IST DAS, SO EINER WIE ER BEI UNS ÜBLICH IST IN DIESER ZEIT, IN DER WIR HIER REDEN, SO WIE ER HIER ÜBLICH IST UND ANDERSWO NICHT, SO WIE ER JETZT HIER ÜBLICH IST UND AB JETZT NIE WIEDER IRGENDWO SONST
VIELEN DANK, JA
sagte der ausländische Gast
UND WIE GEHT ES IHNEN
ACH, ICH WEISS ES NICHT
WIESO
fragte der ausländische Gast, der sich nicht auskannte, nicht ein noch aus wusste, der völlig unerfahren war, und den man in wichtigen Angelegenheiten besser nicht befragte, wollte man nicht Ratlosigkeit, Unerfahrenheit und sonstwie schlechte Angewohnheiten riskieren
ICH WEISS ES NICHT
sagte der jüngere Bruder des Ersten Vorsitzenden der Innerrhoder Reedereiwirtschaftsordnung Adalbert Spichtig
ICH FÜHLE MICH SO SELTSAM, MERKWÜRDIG IRGENDWIE, ICH WEISS NICHT WIE, ICH WEISS ES NICHT, ES IST EIN GANZ SONDERBARES GEFÜHL
WIESO, FÜHLEN SIE SICH NICHT WOHL, KÖRPERLICH
NEIN, ODER VIELLEICHT DOCH, ODER, WENN MAN, ICH, ES IST SCHWER ZU BESCHREIBEN, ICH WEISS NICHT, WIE ICH ES SAGEN SOLL –
ICH WEISS JA, EIN „WIE GEHT ES IHNEN“, DAS WILL MAN NICHT HÖREN, WENN ES EINEM SCHLECHT GEHT. ES TÄTE MIR LEID, WENN ICH UNHÖFLICH GEWESEN SOLLTE. DAS TÄTE MIR LEID
NEIN, JA, ALSO EHRLICH GESAGT WAREN SIE DAS SCHON
WAS DENN
UNHÖFLICH, JA, SEHR SEHR UNHÖFLICH UND GROB
HM
ICH, ES IST SCHWER ZU BESCHREIBEN, ICH WEISS NICHT, WIE ICH ES – SCHAUEN SIE DOCH
Dort stand ein weißer appenzeller Korbstuhl auf der Panoramaterrasse des appenzeller Griechen und sah aus wie eine kleine schwebende weiße Wolke, einsam am blauen Himmel über dem Land.
JA, DAS IST SCHÖN
sagte der Ausländer
DAS SIEHT SCHÖN AUS
JA
sagte der jüngere Bruder
SCHÖN JA
NICHT?
DOCH
AHA
JA DOCH SCHON SCHÖN JA
WAR ES DAS WAS SIE MIR ZEIGEN WOLLTEN? WOLLTEN SIE MIR DEN WEISSEN STUHL ZEIGEN, DER DORT EINSAM SCHWEBT WIE EINE KLEINE WEISSE WOLKE AM HIMMEL ÜBER DEM APPENZELLER LAND? AM HIMMEL DA? MEINEN SIE DEN? DEN STUHL? DEN WEISSEN KORBSTUHL DA? MEINEN SIE DEN APPENZELLER KORBSTUHL DA, WOLLTEN SIE MIR DEN ZEIGEN? ICH SEHE DA EINEN KLEINEN WEISSEN APPENZELLER SCHWEBENDEN KORBSTUHL AM BLAUEN HIMMEL AUF DER TERRASSE ÜBER DEN LAND – DAS KANN JA ALLES MÖGLICHE BEDEUTEN, ABER WENN SIE DAS MEINEN, WENN SIE MIR DEN ZEIGEN WOLLTEN – WOLLTEN SIE MIR DEN – MEINEN SIE – DER HIMMEL IST JA BLAU MIT DEM STUHL DA, DOCH – DAS KÖNNTE – WENN SIE – ICH STELLE NUR FRAGEN, VERSTEHEN SIE – ICH FRAGE NUR, SEH MIR WAS AN, DEN STUHL AUCH ZUM BEISPIEL, DEN KORB DA , STUHL, HIMMEL ODER NICHT, WEISS ODER NICHT ODER BLAU – MEINEN SIE DENN DEN – IST DENN – KÖNNTE ICH DENN – WO – WANN DENN WIESO – WAS MEINEN SIE DENN – WAS – WAS DENN –
fragte der Ausländer
WAS DENN –
wollte der Ausländer wissen
WAS DENN –
war des Ausländers Begehr
WAS DENN –
musste der Ausländer also unbedingt wissen
WAS DENN –
fragte er, der Ausländer
WAS DENN –
wie ich es an seiner Stelle auch getan hätte
WAS DENN –
oder lieber nicht
WAS DENN –
lieber nicht
WAS DENN –
nein, besser nicht
WAS DENN –
ganz und gar nicht
WAS DENN –
nein, wieso auch
WAS DENN –
wo denn
WAS DENN –
wo denn sollte ich solches wie so ein Ausländer
WAS DENN –
wann sollte ich denn wie ein Ausländer so was
WAS DENN –
ja
WAS DENN –
was denn –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN –
OH WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN –
OH WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT–
OH WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
OH WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN –
WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
OH WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT –
WAS – WAS DENN –
WAS DENN JETZT –
WAS DENN – WAS
WAS DENN JETZT – WAS DENN – WAS?

"Der Fladen von Richisau"



Im Oktober 1983 fand der Landwirt Johann Egli auf einer der Zementplatten, mit der die Auffahrt zu seinem Hof in Richisau ausgelegt war, einen eingetrockneten Kuhfladen in Form des Kantons Appenzell Innerrhoden. Oder genauer: Einen großen, dicken Haupthaufen, sowie zwei weitere kleinere Spritzer in der Form der beiden Ortsteile Obereggs. Johann Egli besaß damals (schon seit längerer Zeit spielte er mit dem Gedanken, die Viehwirtschaft ganz einzustellen) nur noch acht Rinder, es war aber natürlich für ihn trotzdem nicht mehr feststellbar, von welcher der Kühe der Fladen stammte, da er schon bereits seit zwei oder drei Tagen in der Auffahrt gelegen haben musste. (Und selbst wenn es feststellbar gewesen wäre, so wäre dieses Wissen heute nutzlos, da Johann Egli seinen Rindern keine Namen gab. Und selbst wenn sie einen Namen gehabt hätten, so wüssten wir jetzt vielleicht den Namen der Kuh, aber der Name einer Sache hat mit der Sache letztlich wenig zu tun und alle Kühe Johann Eglis sind, so wie er selbst, längst von der Welt verschwunden). Jedenfalls löste der erstaunte Johann Egli die drei unterschiedlichen Fladen behutsam mit einem Spachtel aus Weißblech vom Untergrund und brachte sie ins Haus, wo er sie (in Leintücher eingewickelt) verwahrte und Gästen des Hauses gelegentlich zeigte. Obwohl Egli kein großes Aufheben darum machte, sprach es sich natürlich schnell herum und bald berichtete auch die lokale Presse über die getrockneten Ausscheidungen, was einerseits zu Erstaunen in der Bevölkerung, in erster Linie jedoch zu Spott und Häme führte. Besonders unter Linken, Möchtegernkünstlern, Arbeitsverweigerern, Schachspielern, Motorradrockern, Schreinern und Gymnasiallehrern führte der Gedanke, der Kanton Appenzell Innerrhoden sei etwas, was stinkend aus dem Hintern eines Rindes gefallen sei, zu großer Belustigung und Spott. Im ersten Augenblick vielleicht nachvollziehbar, so zeigen diese Reaktionen aber auch, wie sehr Niedertracht, Dummheit und Ignoranz in der Bewertung solcher Dinge eine Rolle spielen. Denn bei behutsamerem Nachdenken bedeutet der Sachverhalt ja nichts anderes, als dass der Kanton Appenzell Innerrhoden in den Gewerken der Natur (und seien es nur die Eingeweide einer Kuh, aber was heißt denn ‚nur‘!) immer schon enthalten war, dass seine Form und sein Sein natürlichen Ursprungs und sogar – je nachdem, wie man es mit der Religion hält – in der Schöpfung bereits mitgedacht war. Aber natürlich ist es einfacher, zu spotten, als sich wundernd und nachdenkend den Dingen zuzuwenden. Der Fladen befindet sich auch heute noch im Besitz der Familie Egli, die ihn aber aufgrund der vielen negativen Reaktionen nicht mehr vorführt.
Dass der Fladen allerdings in Richisau, also im Kanton Glarus, und nicht im Kanton Appenzell Innerrhoden selbst entstand, ist vermutlich Zufall. Zumindest habe ich keine Erklärung dafür.