Samstag, 22. Oktober 2011

Gedicht über den Zufall der Geburt

Ich kam aus einer Waldstätte.

Es trug mich ein Windstoss aus dem Fenster der Charité.

In Dakar betrat eine schwangere Frau das Spital (Hôpital Principal).

Oder war es doch am Mittelmeer, wo ich der Mutter entwischte.

Es gibt ein Tal, 's heisst: Elendstal,

wer weiss, wer weiss wo.

Und ich ziehe mit dem Wetter und den besten Absichten,

einmal war alles terra continens,

jetzt hab ich längst mehr als drei Staaten durchschritten,

oha!,

wer weiss, wer weiss wo

und die Vögel,

sie sind doch meist unterwegs.

2 Kommentare:

  1. Es erinnert mich an den jungen Spichtig (ca. 1890), als er in seinen Gedichten noch nicht über die Tiere klagte, die ihn unentwegt mit ihren dunklen Augen belauern würden, als er noch nicht in jedem erblickten und später beschriebenen Tannenwipfel das Geschlecht seines Vaters ausmachte, als er noch nicht jeden Vers in einen klingenden Bach setzte, worauf der Bach sich blutrot färbte und die Fische darin zu Zinnfiguren erstarrten, als er noch reimte und keimte, dieser zauslige, grantelnde Alpenhusar!

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  2. Die dunklen Augen der Tiere
    belauern mich
    im Tannenwipfel
    erkenne ich
    das Geschlecht meines Vaters
    deutlich
    im klingenden Bach
    höre ich
    meinen Vers
    oh! Er färbt sich blutrot!
    und Zinnfiguren erstarren
    wo Fische sich tummeln
    ich reime und keime -
    Sie Bürschchen und Würstchen der Stadt!
    Sie Mächtchen, Spächtchen, Spätzchen!
    Sie bärtiger Stadtbesen!

    Das Grauen Das Grauen!

    und wie Franz Kennedy Elmiger entschlüfte ich einst meiner Mutter
    auf dem Husar der prächtigstem Alp.

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