Donnerstag, 28. April 2011

Umraumtheater



"Für die Zuschauer des Stückes 'Zeitwabe' waren Sitzkissen in der Mitte der großen Halle ausgelegt. Während das Licht ausging, senkte sich ein riesiges transparentes Sechseckzelt, das bis dahin in der 9m hohen Kuppel verborgen war, auf sie herab. (...) Es war das Ziel, einen neutralen Raum herzustellen, in dem neue Orts- und Zeitvorstellungen suggeriert werden konnten, mit wechselnden Assoziationen, Interpretationen und Irritationen. Durch Rundumprojektionen und Spielhandlungen wurden sie in andere Welten und Zeiten versetzt, befanden sich im Wasser, in Häuserschluchten oder Müllhalden, über denen Möwen kreisten. Das gefundene Abbild wurde verfremdet, gebrochen kristallisiert oder vom Erfundenen überlagert, zusammen mit Geräusch und Ton ein multimedialer Prozeß. Wenn sich die Glocke am Ende hebt, erfährt man einen völlig veränderten Realraum, voller Nebelschwaden, von Kegeln farbigen Lichts durchstoßen."

Herta Schönwolf über Zeitwabe (1978); Bild aus einem anderen Zusammenhang

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