Montag, 8. Februar 2010

Witold Gombrowicz, Ferdydurce, 4. Kap.

„Dies also sind die fundamentalen, kapitalen und philosophischen Gründe, die mich dazu bewegt haben, mein Werk auf dem Fundament von einzelnen Teilen aufzubauen – das Werk als ein Teilchen des Werkes und den Menschen als eine Zusammenfassung von Teilen des Körpers und der Seele betrachtend -, während ich die gesamte Menschheit als Gemisch von Teilen und Stücken auffasse. Wenn mir nun jemand vorwerfen würde, dass solche eine teilweise Auffassung doch wirklich und wahrhaftig keine Auffassung sei, sondern nur Quatsch, Unsinn, Stuss, und dass ich, anstatt mich den strengen Gesetzen und Regeln der Kunst zu unterwerfen, mich über sie durch ein Gespött lustig zu machen suche, dem würde ich antworten, ja, das stimme und gerade das und nichts anderes sei meine Absicht. Und – bei Gott – ohne zu zaudern gestehe ich: ich möchte ebenso gern eurer Kunst entgehen, die ich nicht ausstehen kann, wie euch selber, ihr Herren! Denn auch euch kann ich nicht ausstehen mit euren Auffassungen, eurem ästhetischen Gehabe und eurer ganzen, kleinen Künstlerwelt."

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