Donnerstag, 3. Juni 2010

Die große Gefahr

Die Vorstellung ist absurd, ich könnte für irgendjemanden gefährlich sein. Und wie könnte ich zur Gefahr werden, wenn ich selbst so gefährdet bin, vom Umherreisen und Dableiben, vom Unterwegssein und vom Hiersein; wenn Schuhe eine Gefahr darstellen, da sie mich nicht vor aufragenden Stacheln schützen, wenn Anrufe, Aufrufe, Ausrufe fehlgehen und niemanden erreichen, den sie erreichen sollen. Wenn ich Briefe schreibe, auf Papier, wie ich es lange nicht tat und die Luft um mich wie flüssiges Feuer ist. Wenn ich mich im Wasser nicht erfrischen kann, da ich mit offenen Augen überall blutige Fetzen und helle Krümel umherschweben sehe, und mich mit geschlossenen Augen die stummen Lippen der Fische berühren, die unsichtbar sind, Fangarme, schleichende Körper auf meiner Haut.

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