Donnerstag, 17. Februar 2011

Nachtrag zum Kommentar von Katja Thomas zum Post von Sascha Macht vom Donnerstag, den 17. Februar 2011

Von den neun bösen Räubern,

ihrem plötzlichem Verschwinden und

ihrer schrecklichen Rückkehr

in naher Zukunft


In Weikersheim, im Frankenland,

Ein Haus des Grafen Stöößchen stand.

Dort wohnten einst, zu Goethens Zeit,

Neun wilde, böse Räubersleut‘.

Die Katze still im Fenster saß

Und auf der Wiese schiss der Has‘,

Der Ahornbaum im Wind sich wog,

Als ’s diese Neun nach Franken zog:

Sie war’n gekommen, um zu saufen,

Sie war’n gekommen, um zu raufen,

Sie wollten unsere Stadt verheeren,

Mit unsrem armen Vieh verkehren,

Sie wollten unsre Alten treten

Und nimmermehr zum Heiland beten!

Doch eines Tages, eiderdaus,

Stand leer das infernalisch‘ Haus.

Es heißt, ein UFO wär‘ gekommen

Und hätt‘ die Neune mitgenommen.

Oh Herr, wir armen Frankenleute,

Wir fürchten diese Neun noch heute.

Denn nun verdichten sich die Zeichen

(Blut tropft, oh Graus!, aus alten Eichen,

Und auch die Kinder gehn umher

Des Nachts, als wenn es Tage wär‘).

So scheint’s, als kommt die Höllenmeute

Zurück nach Franken, und zwar heute!

Nie haben wir einmal gesündigt

Und doch haben sich angekündigt

- Mit Megafon, mit Stift, mit Stock -

Die neun Matrosen von dies‘ Blog!

Sie sind die Ahnen jener Quäler.

Laut heult Gesang durch unsre Täler,

Das Reh im Wald steht still und schweigt,

Der Ahornbaum im Sturm sich neigt,

Die liebe Wiese zittert schon

Und ständig geht das Telefon.

Das End’ ist nah. Die Erde bebt.

Weh dem, der jetzt und heut‘ hier lebt.

Zwar sind noch manche von uns munter,

Doch bald schon fällt der Mond herunter.


Dr. Guntram Feilbe (*1926), Weikersheimer Heimatdichter

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