Aufgrund fossiler Funde weiß man, dass der Riesenalk, ein flugunfähiger Seevogel, der bis zu achtzig Zentimeter groß wurde, auf der Nordhalbkugel weit verbreitet war. Er war endemisch auf den Inseln vor Neufundland, Grönland, Island, Schottland und Norwegen. Im 18. Jahrhundert wurden diese Inseln erstmals besiedelt. Die Siedler begannen, den unbeholfenen Vogel mit Knüppeln zu erschlagen, um Daunen zu gewinnen und seine fetten Gebeine als Brennstoff zu verwenden. Bereits im Jahr 1785 wurde der Vogel als sehr selten beschrieben. Im 19. Jahrhundert ist zunächst die unzugängliche Insel Geirfuglasker der einzige Zufluchtsort der Art, bis die Insel 1830 durch einen Vulkanausbruch zerstört wird. Danach wird der schmale Fuß der steilen Felseninsel Eldey von den Vögeln als Brutplatz genutzt. Am Morgen des 3. Juni 1844 werden die letzten beiden brütenden Exemplare dort unter großen Mühen – die Insel ist nur schwer anzulanden – von den vier Seeleuten Jón Brandsson, Vilhjálmur Hákonarson, Sigurður Ísleifsson und Ketill Ketilson mit Enterhaken erschlagen. Die genaue Beschreibung des Fanges wird wenig später in der Zeitschrift des britischen Ornithologenverbandes veröffentlicht.
Dienstag, 3. November 2009
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