Mittwoch, 17. Februar 2010

Einmal, vor langer Zeit
schabte ein Vogel
seinen Schnabel
am höchsten Berg

das erschreckte Vieh stürmte wild der jähen Flut zu

der Vogel sah auf

Stein?
Wald?
Luft?

das Terrain ist mittelsteil,
es finden sich aber auch steile Planken

dass damals
noch keine Sekunde
der Ewigkeit

die blühenden Gebreiten einer reichen Alp wandeln sich zum starren Gletscher

Weite
Ebene
Niederung

das Gefüge der Alp, Alpgrüttel, Wildheuplanken, Klepfenkuh

nach Mitternacht fällt die stiebende Reuss und orgelt ihre mächtigen Kadenzen hinab in den See, südwärts aber türmen sich die Berge immer höher und höher, wie die versteinerte grosse Flut

Oh, ihr Bäume!

die Gräser sind durchwegs schlecht, in dem es fast überall nätschhaltig ist, mit Ausnahme der hinten im Tal liegenden Stäfel

der Vogel sah auf

die Gemeinde von jenseits sömmert das Vieh auf der diesseitigen Alp

die genäschige Ziege und das gefrässige Schaf

Moränen
Moore
Bergseen
Gletscherbäche

das gesichelte, gemähte und gerupfte Wildheu wird zu Tristen aufgerichtet und um eine Stange herum fest eingestampft. Am Boden ruht es über einem Rest von Tannästen, der ihm Schutz vor Feuchtigkeit und eine ordentliche Lüftung gewährleistet.

nach Aussen sind die Schwaden steil abwärts geschichtet, damit Schnee und Wasser rasch von ihnen ablaufen und abgleiten

Schnabel
Vogel
Berg

kein Sekündeli!

das Gebiet ist mit Steingeröll übersät und von Alpenrosen, Bergerlen stark überwuchert. Auch ist sehr viel Nätsch vorhanden

wo ist die Schweiz?

geht ein Flüstern
dessen Verbreiter bereits
der Vogel
sein musste.

1 Kommentar:

  1. Lieber Spichti,

    ich wünsche mir, dass Du demnächst ein Gedicht über Wilhelm Tell schreibst für mich. Würdest Du das machen?

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