Sonntag, 10. Januar 2010

Standortfrage

„Liebe Frau Staatssekretärin, ich bitte Sie“, sagte Wattenborg, „wir befinden uns im Moment in einer kriegerischen Auseinandersetzung, auf die wir zunächst einmal reagieren müssen. Meine Aufgabe hier wird es nicht sein, diplomatische Verhandlungen mit dem Angreifer zu führen, sondern ich werde versuchen, ein Gleichgewicht der Kräfte auf der Basis militärstrategischer Entscheidungen herzustellen, damit diese Verhandlungen später auf gleicher Augenhöhe und in gerechter Art und Weise getätigt werden können. Deshalb, ja deshalb ist zu überlegen, worauf wir unser Augenmerk legen sollten: Halten wir die ganze Stadt, erweitern wir unsere Möglichkeiten der Bekämpfung. Die Frontlinie verlängert sich, uns stehen mehr Gebäude und Straßen zur Verfügung, mehr Optionen auf Winkelzüge. Aber was geschieht mit den Zivilisten? Und wie kontrollieren wir dieses Gebiet? Ziehen wir uns aber gänzlich in die Innenstadt zurück, umgeben diesen Bereich mit einer provisorischen Befestigungsanlage, koordinieren von dort aus unsere Truppenbewegungen, überwachen von dort aus die Truppenbewegungen des Feindes und senden von dort aus Kompanien in die umkämpften Gebiete, so sollte dies in meinen Augen die sicherste Lösung der Standortfrage sein.“

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