Ein fahrender Scholare begegnet am Strand
des Westsees, als er die sommerliche Lotuspracht bewundert, der weissen
Schlange in Gestalt eines hübschen Mädchens und ihrer hässlichen Dienerin, der
schwarzen Schlange. Bezaubert durch ihren Gesang und Liebreiz ehelichte er das
hübsche Mädchen. Als sie eines Tages miteinander Schwefelblütenwein trinken,
bewirkt der Trunk die Verwandlung in ihre wahre Schlangengestalt. Der Gatte
flüchtet vor ihr in einen Tempel. Die liebestolle Dämonin verfolgt ihren
Gatten, wird aber von einem zauberkundigen Priester in ein Schlänglein gebannt,
das er in seine Almosenschale einschließt und in einer Pagode festhält. Hierher
kommt eines Nachts der Gatte geschlichen. Er hat sich unter einem Vorwand die
Schlüssel beschafft. Er hebt den Deckel von der Almosenschale des Magiers,
ergreift die gefangene, kleine Schlange und schluckt sie hinunter. Zurück in
seinem Haus ruft der Mann die Dienerin seiner Frau. Niemand antwortet auf sein
Rufen, und als der verzweifelte Ehemann aus seinem Schlafgemach in die
Eingangshalle des Hauses stürzt, ist dort alles dunkel, und alle Zimmer im Haus
sind leer und verlassen.
Freitag, 22. Juni 2012
Ursprung des Theaters der Nacht
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